5 Lauftipps vom Bundestrainer für Hobbyläufer
Herzlich Willkommen zum Podcast Impulse für deine Motivation! Mein Name ist Dirk Schmidt. Du kannst dich wieder auf ein sehr inspirierendes und informatives Gespräch mit meinem heutigen Gast Andreas Butz freuen. Andreas Butz ist der Lauf-Papst in Deutschland. Er wird von den Magazinen Fit for Fun auch als der Bundestrainer der Hobby-Läufer genannt. Er hat bisher mehr als 130 Marathons gelaufen. Und du lernst in dieser Folge unter anderen fünf Lau-Tipps, die du ganz einfach in deinem Alltag umsetzen kannst. Und einige wesentliche Strategien zum Thema Selbstmotivation, die dir helfen, wenn du mal gerade keine Lust haben solltest. Und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß bei unserem heutigen Gespräch. Lieben Gruß! Dein Dirk.
Dirk Schmidt: Herzlich Willkommen Andreas!
Andreas Butz: Dirk, vielen Dank für die Einladung!
Dirk Schmidt: Ich freue mich ganz besonders, dass du da bist (Andreas Butz: Ja.), weil wir kennen uns ja auch schon ein paar Tage. (Andreas Butz: Ja.) Beziehungsweise wie viele Jahre kennen wir uns?
Andreas Butz: Ich kann es dir nicht genau sagen, (Dirk Schmidt: Ja.) aber wir sind auch schon zusammen gejoggt, an Schlössern vorbei, an der Liebes-Brücke, ne?
Dirk Schmidt: Bei dir in Euskirchen.
Andreas Butz: Nein, in Köln. (Dirk Schmidt: In Köln?) In Köln. Erinnerst du dich daran? Die Brücke, die die … (Dirk Schmidt: Ach ja. Genau. ) Als Düsseldorfer vergisst man Momente in Köln.
Dirk Schmidt: Ok. Ja genau. Das war, da war ein Fotoshooting mit dir.
Andreas Butz: Ja, genau. Die Rolandsbrücke. Überall die Schlösser, die Liebes-Schlösser.
Dirk Schmidt: Genau, genau. Aber wir haben uns, glaube ich, kennen gelernt in Düsseldorf damals. Du warst bei einer Veranstaltung von mir. (Andreas Butz: Ja.) Bei dem Seminar Gewonnen wird im Kopf.
Andreas Butz: Da habe ich dich lieben gelernt.
Dirk Schmidt: Ah genau. Und dann durfte ich mal zu dir auf die (?Rheinmanznei), (Andreas Butz: Ja.) kommen. Da waren… wie viele Menschen waren da?
Andreas Butz: 500 glaube ich. Im (?Satori)-Saal
Dirk Schmidt: Genau. Super. Hat mir Spaß gemacht.
Andreas Butz: Mir auch. (Dirk Schmidt: Ja?) Ich hätte nicht singen sollen. (I lacht) Aber ansonsten es war ein schönes Event. Jugendsünden.
Dirk Schmidt: Also jetzt für die wenigen Menschen, die jetzt zuschauen oder zuhören, die dich nicht kennen. Wer bist du?
Andreas Butz: Vielen Dank für die wenigen Menschen! (Dirk Schmidt: Ja.) Ich glaube, zu viele tatsächlich kennen mich noch nicht. Nein, Spaß beiseite. Ich bin Lauftrainer (Dirk Schmidt: Ok.) oder –Experte. (Dirk Schmidt: Ja.) Zumindest werde ich so genannt (Dirk Schmidt: Ja.), weil ich bin nicht nur aktiv in Turnhosen, sondern auch, ich schreibe auch Bücher, ich mache Seminare, oder ich bilde aus. Also Lauf-Experte schimpfen mich die Anderen. (Dirk Schmidt: Ja.) Für die meisten bin ich einfach nur Coach oder Trainer und weiß wie man seine sportlichen Ziele erreicht.
Dirk Schmidt: Ok. Also wenn um das Thema Laufen bist du der Experte in Deutschland.
Andreas Butz: Ähm, Punkt.
Dirk Schmidt: Punkt. Ja. Wie lange machst du das schon?
Andreas Butz: Tatsächlich haben wir vor einiger Zeit 15. Geburtstag gefeiert. Ich suchte ein Jubiläum. Und dann habe ich zum Geburtstag für die Lauf-Campus-Aktivitäten den 22. Oktober 2001 erkoren. Weil an diesem 22. Oktober habe ich mir die Domain Lauf-Campus.com gesichert. (Dirk Schmidt: Ok.) Also insofern 17 Jahre.
Dirk Schmidt: 17. Und so heißt auch deine Firma. (Andreas Butz: Lauf-Campus. Genau.) Lauf Campus. Und Sitz ist in Euskrichen.
Andreas Butz: In Euskirchen haben wir unsere Zentrale, (Dirk Schmidt: Ja.) beziehungsweise virtuell sind wir im Netz, aber Lauf-Campus-Trainer gibt es inzwischen überall, wo man deutsch spricht.
Dirk Schmidt: Ja. Und du läufst gerne.
Andreas Butz: Sehr gerne. Ja. Also tatsächlich ist das so… Es ist bei mir so eine extreme Motivation in mir drin immer wieder die Laufschuhe anzuziehen. Einfach weil es mir Böcke macht. Ich bin nicht sonderlich schnell, ja? Es gibt deutlich … Es gibt einige Kunden, die sind schneller als ich, (Dirk Schmidt: Ja.) aber was mich motoviert ist einfach ja irgendwie den Tag zu erleben einfach mich selber zu spüren. Und deswegen war ich auch heute Morgen natürlich schon unterwegs. Nicht nur wegen der Sauerstoff-Dusche die einem guttun sollte, (Dirk Schmidt: Ja, ja.) wenn man so schwierigen Fragen, wie deinen, auch richtig antworten kann.
Dirk Schmidt: Vielen Dank! Die Frage ist, wie oft läufst du denn die Woche? Gibt es da eine Regel, oder machst du das, nach was machst du das abhängig?
Andreas Butz: Also ich denke im Schnitt fünfmal. (Dirk Schmidt: Fünfmal.) Ja, es kann auch sieben- oder achtmal sein. Je nachdem, ob ich auch ein sportliches Ziel habe, oder welche Jahreszeit gerade ist. Und ja wie es, wie so meine Lust ausschaut. (Dirk Schmidt: Ok.) Also ich probiere auch sehr viel aus. Neue Trainingsweisen und ja fünfmal kommt eigentlich immer hin.
Dirk Schmidt: Ja. Gibt es eine Regel Andreas, wenn du sagst, ein Hobby-Läufer: Das ist ein Muss. Das solltest du pro Woche laufen so viele Male, oder das ist zu viel. Gibt es da so eine Faustregel?
Andreas Butz: Definitiv. (Dirk Schmidt: Ja.) Ja. ich bin ja bekannt oder erfolgreich geworden durch die Lauf-Campus-Methode. Und die Lauf-Campus-Methode hat so ganz klare Regeln. Die sind total simpel. (I. Ok.) Ja, und eine Regel heißt Wie oft soll man laufen? (Dirk Schmidt: Ja.) Und ich erzähle es gerne so: Einmal ist keinmal. Ja? Training pro Woche. (Dirk Schmidt: Ok.) Zweimal dient der Erhaltung der Form auch wenn man gerade keine hat. (Dirk Schmidt: Ja.) Ab dreimal ist Formaufbau möglich. Sogar bis hin zum Marathon, wenn man das dann möchte. Also dreimal regelmäßig pro Woche trainieren.
Dirk Schmidt: Frage, Frage. Dreimal pro Woche wie lange?
Andreas Butz: Das erkläre (Dirk Schmidt: Ah, ok!) ich weiter. Drei- bis viermal Training ist in der Regel das, was die meisten Hobby-Läufer für gut ist. (Dirk Schmidt: Ja.) Wenn man dann ambitionierter ist und möchte irgendwelche Schallmauer unterbrechen. Also ich kämpfe mit meiner Schallmauer. Du musst jetzt fragen, wo ist deine Schallmauer beim Marathon? Frage mich doch, (Dirk Schmidt: Kommt gleich.) wo meine Grenze ist. Schade, ich würde die Antwort gerne schon geben. Aber dann halten wir die zurück. Aber je nachdem welche Leistungsstärke man ist, dann brauch man auch ein bisschen häufiger. (Dirk Schmidt: Ok.) Dreimal sollte es mindestens sein. Ja und, es ist auch so… Ich werde manchmal so… Wir haben veranstalten diese Seminare auf Mallorca und dann kommt am Anfang so eine Anamnese. Ich möchte von Leuten wissen, warum sie da sind. Was sie für Ziele haben und dann schreiben viele, dass sie besser werden wollen, oder schneller, oder abnehmen. Und dann steht da drin ein- bis zweimal laufen sie pro Woche. Und dann sage ich dann tatsächlich frech wie ich bin zur Begrüßung „Hört mal, das hättet ihr auch billiger haben können die Antwort. Da hättet ihr nicht zu mir nach Mallorca kommen müssen. Einfach ein drittes Mal laufen.“ (Dirk Schmidt: Ja.) So, also dreimal laufen. (Dirk Schmidt: Dreimal laufen. Ok.) Aber du hattest ja noch die Frage wie lang? (Dirk Schmidt: Wie lange?) 40 Minuten.
Dirk Schmidt: Also Minimum 40 Minuten?
Andreas Butz: 40 Minuten. Aber 40 Minuten kann auch mal reichen. Das was … (Dirk Schmidt: Ok.) Es gibt ja viele die denken, es müssen zehn Kilometer sein. Oder es muss eine Stunde sein (Dirk Schmidt: Das muss nicht?) Absolut. Also in 40 Minuten hat man ermittelt, haben wir ermittelt… Und das ist eine der vielen Lauf-Campus-Regeln (Dirk Schmidt: Ja.) die, … da hat das Training auch tatsächlich einen Reiz. Also 35 ist Mist. (Dirk Schmidt: 40.) 45 ist besser. Ab 40 lohnt es sich. Passt auch in eine Mittagspause rein.
Dirk Schmidt: Wie finde ich denn – ich kenne das von mir – wie finde ich denn meine ideale Geschwindigkeit? Muss ich einen Pulsmesser anziehen, oder gibt es ein Körpergefühl? Was kannst du empfehlen?
Andreas Butz: Das kommt darauf an, welche Ziele man hat. (Dirk Schmidt: Hobbyläufer) Ja. Ja auch das. Hobbyläufer ist nicht das … ist nicht gleich Hobbyläufer. (Dirk Schmidt: Ok.) Also, nehmen wir jetzt mal: Ich spreche mit dir. Du bist wenn du läufst dann auch ambitioniert, dann hast du Ziele im Kopf und möchtest die ganz gerne erreichen. Es gibt aber auch Menschen, die laufen einfach nur weil es Spaß macht, ja? Ich habe eine Zeit lang gebraucht mit denen klarzukommen. Ja? Manche… Ist so… Was ich meine ist, Menschen kamen zu mir kamen zur Leistungsdiagnostik und dann frage ich ab, welche Ziele hast du? Und dann haben die tatsächlich reingeschrieben: Fit bleiben. Äh, habe ich erst auf den Bogen geguckt, dann meine Kundin und dann wieder auf den Bogen. Also das…, also Halbmarathon… Einfach nur fit bleiben. Ja? Und heute heute weiß ich, dass fit bleiben ein richtig geiles Ziel ist. Ja, also ich möchte zum Beispiel mal fit in die Kiste. Ja? (Dirk Schmidt: Ja.) Ich weiß, ist man auch tot, aber gesund sterben ist schöner, als wenn man länger krank wird. Also, es gibt Menschen die die wollen einfach nur fit bleiben und die brauchen keine Uhr. Die brauchen einfach nur so ein Tempo-Gefühl. Die müssen eigentlich auch nur wissen, vielleicht dass – das wäre dann ein dritter Tipp – dieser dieser diese fünf grundlegenden Tipps der Lauf-Campus-Methode, auf die wir zufällig gekommen sind, ist, sie müssen nur abwechslungsreich laufen. Also wenn sie schon dreimal laufen, wenn sie schon 40 Minuten laufen, dann in drei verschiedenen Reizen. Also einmal so, dass man quatschen könnte ohne Ende, dass man – was weiß ich – die Toten Hosen singen könnte. Wir… ein anderes Mal so, dass man noch reden könnte, aber nicht mehr wollte. Ja? Das ist so, ja, wenn du mich fragst beim Joggen „Andreas, du erzähl mal, wie hat dir das Podcasten eigentlich gefallen? Was könnte man eigentlich besser machen?“ Und ich habe keine Lust mehr zu antworten und ich sage nur noch „Dirk, gleich.“ Ja?. Also dann dann bin ich im zügigen Bereich. Und irgendetwas dazwischen. Also drei verschiedene Reize.
Dirk Schmidt: Was ist der dritte Reiz?
Andreas Butz: Irgendwas dazwischen. Zwischen sehr sehr langsam und und und ziemlich zügig. (Dirk Schmidt: Ja.) Es kann ein Tempo-Wechsel-Spiel sein, ja.
Dirk Schmidt: Also ich habe mal gelesen von der Pippig hieß die. Eine deutsche Marathonläuferin. (Andreas Butz: Jaja.) Boston hat die gewonnen. (Andreas Butz: Ulla.) Ulla Pippig. Die hat immer gesagt, du brauchst eine Grundlagenausdauer. Und die Grundlagenausdauer bekommst du nur, wenn du lange Läufe ganz ganz ganz langsam machst. (Andreas Butz: Genau.) Ist da was dran? Oder weil du jetzt sagst unterschiedliche Tempos. Aber die sagt ja, ein Tempo.
Andreas Butz: Menschenskinder, unsere Zuhörer könnten denken, wir hätten uns vorbereitet, ne? (Dirk Schmidt: Nein!) Du bist so ein guter Stichwortgeber. Ja, hervorragend. Weil dann würde ich die anderen zwei Tipps nämlich gerne noch dazu nehmen. Wir hatten jetzt gerade wiederholt, ich wiederhole nochmal. (Dirk Schmidt: Ja ok.) Die eine goldene Regel heißt: Mindestens dreimal. (Dirk Schmidt: Dreimal.) Die Zweite heißt: Mindestens 40 Minuten. (Dirk Schmidt: Mhm.) Die Dritte heißt abwechslungsreich, also drei verschiedene Reize. So. Und das ist schon das, was schon 80 Prozent aller Hobbyläufer falsch machen. Ja, die laufen immer ihr Lieblingsthema, ihr Wohlfühl-Tempo. (Dirk Schmidt: Eine Geschwindigkeit.) Eine Geschwindigkeit. Eine Geschwindigkeit und haben dann ganz wenig Varianz. So. Wenn ich aus dieser abwechslungsreich… absolut optimieren möchte, (Dirk Schmidt: Mhm.) dann gibt es zwei Einheiten, die sollte man unbedingt in diese eine Woche reinbringen. Das eine ist, das was die Ulla Pippig dir da wohl offensichtlich mitgeteilt hat und das ist eine goldene Regel. Einmal, ich formuliere es so, so lang und so langsam wie möglich. Beziehungsweise noch präziser klingt nur nicht mehr so schön: So lang und so niedrig-pulsig wie möglich.
Dirk Schmidt: Aber die Definition lang ist für den einen, der noch nie gelaufen ist, ist lang drei Kilometer, für dich ist lang wie viel Kilometer? Was ist die, was ist die Faustregel?
Andreas Butz: So lang und so langsam wie persönlich möglich. Das heißt, wenn ich wenn ich jetzt eine Stunde laufe kann, ja, so so joggen, dann ist das nächste Ziel vielleicht 70 Minuten, irgendwann mal 90 Minuten. (Dirk Schmidt: Ok.) Es gibt nicht zu lang. Also tatsächlich definieren wir auch welche Hürden gibt es so. Wir sagen, wenn wir wir sehe sage, dann meine ich unsere Lauf-Campus-Trainer mit. Wir haben mal definiert, ein Läufer ist man, wenn man 40 Minuten durchlaufen kann. (Dirk Schmidt: Mhm.) Ja, vorher ist man Laufanfänger. Ja, hat keiner vorher mal so definiert. Die Wörter kennt man. Wir haben gesagt, so lange du in 40 Minuten noch Geh-Pause brauchst, dann bist du ein Laufanfänger. Ab 40 Minuten (Dirk Schmidt: Bist du ein Läufer) bist du ein Läufer. So, das ist quasi die erste Länge, von unten angefangen, wo ich sage, das ist ein langer Lauf. Dann kommen die klaren Grenzen wie eine Stunde laufen. Anderthalb Stunden, diese 90 Minuten sind besonders wichtig, weil da sind die Effekte auf den Energiestoffwechsel, auf den Fettstoffwechsel … viele Leute wollen bessere Fettverbrennung haben. Können wir auch gerne drüber reden, wenn du möchtest, warum. Ja, besonders groß. Und wenn man die Neunziger erst mal erreicht hat, dann ist man nicht mehr weit davon entfernt sich irgendwann mal an einen Halbmarathon zu trauen, ja. Also nächste Woche ist hier in Köln zum Beispiel der Kö-Lauf und da nehmen Hunderte dran teil. Dafür muss man aber Zwei-Stunden-Läufe machen. Ja und wenn du mal in den Marathon rein möchtest, dann zählt die Anzahl der Läufe über zweieinhalb und drei Stunden. Die machen eigentlich das Training erfolgreich.
Dirk Schmidt: Also langsam Laufen heißt: Der Pulsbereich wo ich mich dann gut unterhalten könnte.
Andreas Butz: Ja, genau. Ich habe das irgendwann mal, weil sich die Trainer natürlich, die ich ausbilden darf, sich unglaublich schwer damit getan haben. Oder, was heißt eigentlich langsam? (Dirk Schmidt: Ja.) Habe ich mal dieses Beispiel gebracht, oder warum sage ich jetzt niedrig-pulsig? Ich habe mal das Beispiel gebracht von Calli Calmund. Ja, den kennen ja viele… Das ist ja ein … nicht nur ein Fußballexperte, der ist ja auch Gourmet. (Dirk Schmidt: Der isst gerne, glaube ich, oder?) Der isst gerne und wer ihn aus dem Fernsehen kennt und nicht mehr so wie wir noch als Leverkusener Manager, der weiß (Dirk Schmidt: Ja.) dass das vor allen Ding ein Kerl ist, der unter 200 Kilo wiegt, aber ich weiß nicht wie viel. Ja, vielleicht 160 180 Kilo. So und wenn wir uns jetzt mal vorstellen, wenn der jetzt hier sitzt mit uns, (Dirk Schmidt: Ja.) hat der schon mal einen viel höheren Puls als wir zwei gut trainierte, weil der hat einen höheren Ruhepuls. Das Herz muss sich auch in Ruhe sehr ziemlich anstrengen, um den ganzen Körper mit Energie zu versorgen, ne? (Dirk Schmidt: Mhm.) Das ist ja… Das steckt ja hinter einer Herzfrequenz: Wie oft muss das Herz schlagen, um den Körper mit Energie zu versorgen. Jetzt stellt der sich hin. (Dirk Schmidt: Mhm.) Dann hat der schon einen Puls wie bei anderen, wenn sie am Joggen sind. Ja, einfach nur durch das Stehen, weil der Körper eben 180 Kilo, ich sage es jetzt mal, lieber Calli, wenn du weniger wiegst, Entschuldigung. Ja, aber einfach nur um diesen Körper eben tatsächlich stabil zu halten und einfach zum stehen. Ist das schon eine ganz andere Leistung. Jetzt bewegt der sich. (Dirk Schmidt: Hm.) Ja und dann ist der Puls schon sehr hoch, obwohl der sehr langsam ist. Und das Ziel ist es eigentlich noch langsamer sich zu bewegen. Also, langsam heißt je nach Fitness und körperlichen Voraussetzungen geht es darum, so niedrig-pulsig wie möglich zu laufen. Es geht nicht um die Geschwindigkeit sondern um die Niedrig-Pulsigkeit. Weil hinter dem Puls steckt ja eine Anstrengung des Herzens, hinter dieser Herzanstrengung, heißt welche Energie wie viel Energie braucht der Körper. Und beim Laufen wollen wir vor allen Ding den Energiestoffwechsel schonen. Und wenn ich lange und niedrig-pulsig laufe, jetzt kommen wir auf Ulla Pippig zurück.. Lange und niedrig-pulsig laufe, dann verbessere ich die Fettverbrennung und diese Fettverbrennung ist für alle wichtig. Egal ob sie abnehmen wollen, ob sie einen Marathon laufen wollen, (Dirk Schmidt: Ok.) oder wenn sie einfach nur auf kurzer Distanz schnell sein wollen, weil Fett heißt viel Energie. Und wenn ich mehr auf den Fett zugreifen kann, dann werde ich schneller erreichen meine Ziele, ne?
Dirk Schmidt: Ab welcher Zeit Andreas reden wir vom langen Lauf?
Andreas Butz: Das ist eben das, was ich gerade gesagt habe: 40 Minuten, 60, 90, 120. Das sind die Hürden. Ab Läufe ab 90 Minuten sind besonders effektiv, wenn sie langsam sind. Aber die Hürden… Weißt du, ich möchte einem Anfänger nicht sagen „Ne, laufe zwei Stunden.“ (Dirk Schmidt: Ja.) Der Anfänger, der denkt doch wenn das Training erst Sinn macht bei zwei Stunden, dann lasse ich es direkt auch sein.
Dirk Schmidt: Ist ja demotivierend, das ist zu weit weg für den, ne? Ja.
Andreas Butz: Und das kannst du verschiedene Karrierestufen. Und wie gesagt, die 40 Minuten. Ich bin dann Läufer. Bei uns in den Laufkursen kriegt man dann eine Urkunde. Ja, was ich am Anfang… Wo ich gedacht habe, macht das tatsächlich Sinn? Die zu den Anfängerkursen kommen Dirk, (Dirk Schmidt: Ja.) die sind total glücklich. Ich meine, die haben 20 30 Jahre nichts gemacht haben vielleicht. Und dann kriegen die plötzlich eine Urkunde da steht dann: Willkommen in der Gemeinde der Läufer! Und die so: Geil, ja, wie schön ist das? Und dann posten die auf Social Media und so weiter. Und dann ist logisch, das nächste Ziel, ja, die Stunde zu schaffen, oder mal zehn Kilometer am Stück zu laufen. (Dirk Schmidt: Am Stück) So und also und das baut sich so auf, ne? Du weißt wie wichtig ist, es ist Erfolge zu haben, ja? Erfolgreich wird man durch selbst erlebte Erfolge, ja? Und wer es geschafft hat 40 Minuten zu laufen, der traut sich plötzlich die Stunde zu. Und wer die Stunde hat, der, ja?
Dirk Schmidt: Die Erfolge entstehen immer durch das Tun? Durch das Tun entsteht das, ne? Also können wir sagen, der Fettstoffwechsel ist ideal, fängt dann an bei 90 Minuten. Ist das so eine Schallmauer oder schon früher?
Andreas Butz: Ja, also es ist so, dass wir beide, so wie wir hier sind, (Dirk Schmidt: Ja.) bequem chillig sitzen auch gerade unsere eine Fettverbrennung haben. Wir brauchen Energie, damit wir wachsam sind. Ich muss ja nur antworten, du musst ja zuhören und gleichzeitig die nächste Frage stellen. Also noch mehr Energie brauchst du um das Ganze leisten zu können hier. Wir brauchen gerade Energie. Und diese Energie ziehen wir zum Teil aus Kohlehydraten und zum Teil aus Fetten und dadurch, dass wir genug Sauerstoff bekommen, ja, viel Luft, Sauerstoff bekommen, können wir mit Hilfe von Sauerstoffen auf diese Fette zugreifen. So und wenn ich kurzatmig bin, ja, die Experten sprechen dann von anaeroben Sauerstoff, dann kann ich die Fette nicht mehr zugreifen, weil ich eben Sauerstoff brauche um die Fette in Bewegungsenergie, ja, zu umzuwandeln. (Dirk Schmidt: Mhm.) Heißt übrigens für die Angeber unter uns, Expertenwissen für Angeber, ATP Adenosientriphosphat. Das ist die Bewegungsenergie. Und es geht eben beim Laufen darum nicht wie man bei mir sieht, ich bin ganz ordentlich schneller Läufer. Ja, es geht nicht darum viel Muskeln aufzubauen, sondern es geht darum seinen Energiestoffwechsel zu optimieren. Bekomme ich mehr Fett, dann kann ich länger laufen, weil ich kriege ja mehr Energie. Ich kann schneller laufen, weil aus einer Fett-Kalorie kann der Körper die vielfache Menge Bewegungsenergie machen als aus Kohlehydraten (Dirk Schmidt: Kohlehydraten, ja.) und dann muss man (?naturgespeichert) haben. Und irgendwann nimmt man auch ab so bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat. (Dirk Schmidt: Mhm.) Also ist ein super Lauf und wenn ich jetzt noch nicht so weit bin, ja, dann ver…. Dann mache ich trotzdem etwas. Aber das Training wird besonders effektiv in diesem Sinne wenn man irgendwann einmal in der Woche so lang und so niedrig-pulsig, wie ich heute sage, wie möglich läuft. (Dirk Schmidt: Ja.) Und der fünfte Tipp, darf ich den noch gerade anschließen? (Dirk Schmidt: Ja.) Darf ich den noch gerade anschließen? Dann braucht man keine Bücher mehr kaufen, dann weiß man alles. Ja, es ist wirklich… es ist so einfach. Ich sage, kauft keine Bücher macht nur fünf Dinge richtig. So. Ich wiederhole es gerne auch nochmal: Mindestens dreimal, mindestens 40 Minuten, abwechslungsreich und dieses Abwechslungsreich wollen wir präzisieren. Einmal wie deine Freundin Ulla Pippig es gesagt hat: Einmal richtig lang, ich sage noch so lang und so langsam wie möglich, und das Fünfte ist, der fünfte Tipp ist, und dann frage ich dich, was es bringt? Der fünfte Tipp ist, einmal in der Woche ein Tempo-Wechsel-Spiel. Ja, die einen nennen es Pfadspiel. Die anderen nennen es Intervall-Training, die anderen, ja, gehen da auf die Bahn. Was glaubst du, was das Tempo-Wechsel-Spiel braucht, Dirk, als erfahrener Läufer?
Dirk Schmidt: Ich bin kein erfahrener Läufer.
Andreas Butz: Du bist Marathon-Läufer.
Dirk Schmidt: Ich bin mal Marathon gelaufen (Andreas Butz: Also.) Ja, aber das ist schon lange her. Ich könnte mir vorstellen, das hat auch wieder was zum einen mit der Geschwindigkeit zu tun und dann hat auch wird auch was im Körper angeregt, wieder auch Fettverbrennung. Oder…
Andreas Butz: Liegt nahe. Nachdem ich wir so darüber geredet haben. Ich sehe einen anderen Haupteffekt. Stell dir mal … Stell dir mal vor, wie die Herzfrequenz ist, während du trainierst, ja? (Dirk Schmidt: Mhm.) Du hast jetzt hier auch eine Kamera laufen lassen, deswegen zeige ich das mal mit dem Finger und für für die die den Podcast hier hören: Vielen Dank nochmal auch für euer Interesse. Versuche ich es deutlich zu erklären. Also man stelle sich vor… Also Ruhepuls ist bei 50. Wenn es morgens… Dann gehen wir laufen (Dirk Schmidt: Ja.) und haben dann 120 130 und joggen. Also ein Tempo wo man noch reden könnte. So, und das machen wir dann noch zehn Minuten. Dann ist der Puls bei 120 bis 130. (Dirk Schmidt: 130, ja.) Plötzlich geben wir Gas. Was heißt plötzlich? Wir nehmen uns vor zwei drei Minuten lang zu beschleunigen. (Dirk Schmidt: Ok.) Dann ist der Puls plötzlich bei 170 möglicherweise, (Dirk Schmidt: Ok, ja.) ja? Zwei drei Minuten und dann hören wir uns aber wieder und machen eine Geh-Pause. (Dirk Schmidt: Mhm.) Traben ganz langsam. Dann ist der Puls sogar noch langsamer als beim Einlaufen. Also niedriger als beim Einlaufen, weil wir ja nur noch traben oder gehen. Dann ist der plötzlich bei 110. (Dirk Schmidt: Mhm.) So. Nach zwei drei Minuten geben wir wieder Gas. Der Puls ist wieder bei 170 und dann 175 und so weiter. Und das machen wir fünfmal. (Dirk Schmidt: Was haben wir davon?) Laufen dann aus. Wenn man sich das vorstellt, dass der Puls einmal 130 dann 170, dann 110 dann 175, dann 110 dann 180. (Dirk Schmidt: Mhm.) Dann könnt ihr euch … Dann kannst du dir vorstellen, das Herz schlägt dann eben 170-mal. Ich nenne es einfach Krafttraining für das Herz. (Dirk Schmidt: Ja, ok.) Durch dieses Training einmal in der Woche (Dirk Schmidt: Mhm.) schaffe ich es, dass ich eine größere … dass ich ein größeres Herz habe, ein Sportlerherz, ein besseres leistungsfähigeres Herzkreislaufsystem. (Dirk Schmidt: Da nimmt das Volumen zu, ne?) Das Volumen das nimmt zu, aber stelle dir mal vor, das Herz ja, das pumpt ja 170-mal. Was pumpt es? Blut. Wo rein? Durch die Arterien. Die Arterien, die bei nicht Sportlern verengt sind… Kannst du dir ja vorstellen, wenn du mit 180 Schlägen da Blut durch die Arterien da jagen und die auseinandergehen. Bah, die werden nach außen gedrängt, ja, werden geweitet, der ganze Dreck was da so drin ist, dieser Plack, der wird mitgerissen. Das heißt, schon nach vier fünf Wochen, Dirk, das ist ein Wahnsinn. Schon nach vier fünf Wochen, sprich einmal in der Woche Tempo-Training oder Tempo-Wechsel-Spiel (Dirk Schmidt: Passiert was.) passiert etwas. (Dirk Schmidt: Ja, super.) Der Belastungspuls sinkt, der Ruhepuls sinkt, das heißt, das Herzkreislaufsystem muss sich offensichtlich bei gleicher Intensität gleicher Geschwindigkeit weniger anstrengen. Warum? Durch dieses Tempo-Wechsel-Spiel. Das ist ein Wunderding. Ich…Es macht schnell jung. Aber das ist nicht der Haupteffekt. Der Haupteffekt ist, es macht ein leistungsfähiges Herzkreislaufsystem.
Dirk Schmidt: Ich habe noch eine Frage dazu. Du sagst, diese diese Tempospiele, ne? Von 120 auf 170. Wie lange soll das… gibt es da einen Zeitfaktor, ja, wie lange sollst du auf 170 mit so einem Puls laufen, oder wie ist die Abkühlphase? Gibt es da eine Regel oder nach Gefühl?
Andreas Butz: Ich bleibe mal bei den dreimal 40 Minuten. Die reichen um alt zu bleiben werden. Gesund alt zu werden. (Dirk Schmidt: Ja.) Dafür brauchst du keinen Halbmarathon oder Marathon zu laufen. Das machst du für dein Ego oder für den sportliche Reiz. Aber wenn du einfach nur gesund bleiben möchtest, fit bleiben oder fit werden, reichen drei Minuten dreimal 40 Minuten. Ich mache mal … Ich mache mal einmal 40 Minuten langsam, einmal machen wir diesen zügigen Dauerlauf, also ich kann noch reden, will aber nicht mehr. Und dann machen wir einmal dieses Tempo-Wechsel-Spiel. Das muss aber eingebaut werden in ein- und auslaufen. So, zehn Minuten joggen, damit die Muskulatur warm ist (Dirk Schmidt: Warm ist. Ja.), ja? Dann 20 Minuten spielen mit dem Tempo. (Dirk Schmidt: Ja.) Und zehn Minuten auslaufen. Und in diesen 20 Minuten kannst du alles machen, was du willst. Alles was erlaubt ist. Du kannst jetzt, was weiß ich, immer 200 Meter Gas geben, 200 Meter traben, 200 Meter Gas geben, 200 Meter traben. Nennt man HIIT-Training, ja? Also von (?Arken), ja. Das hat auch Bergspitz gemacht genannt, heute nennt man das HIIT-Training: Hochintensives Intervall-Training. Dann hast du als Kurzintervalle. Du kannst aber auch zwei drei, also fünf Reize setzen á zwei drei Minuten. Und zwischendurch joggen. (Dirk Schmidt: Mhm.) Erlaubt ist, was Sinn macht, oder was die Topographie hergibt. Also angenommen wir laufen hier am Rhein entlang, könnten wir mal zwischen zwei Brücken hin und herlaufen und immer wenn wir über eine Brücke über den Rhein laufen, hat man schnell… (Dirk Schmidt: Gas geben dann, ne?) Oder andersrum: Ja, die Brücke immer langsam dazwischen. Also erlaubt ist, was Spaß macht und was Sinn macht. Und ich kann Berge hochlaufen schnell, runtertraben, also… (Dirk Schmidt: Ein bisschen spielen damit auch.) (?Fahrt-Spiel) ist… So beschreibt das recht schön. Das Spiel mit dem Tempo, (Dirk Schmidt: Ja.) Das Spiel mit der (?Fahrt). Sau effektiv.
Dirk Schmidt: Kann ich nachvollziehen. Jetzt kenne ich viele Menschen die sagen, ja kann ich verstehen. Das Laufen ist gesund und ich habe das auch mal probiert und gemacht. Und habe dann aber auch ganz schnell wieder aufgehört. Ich kenne viele Menschen, die wollen damit beginnen (Andreas Butz: Ja.) weil sie auch … Weil sie wissen, es ist für sie … Es tut ihnen gut. (Andreas Butz: Ja.) Aber jetzt liegst du morgens im Bett… Es ging mir auch schon so und ich hatte vor laufen zu gehen und ich gucke dann raus, und sehe, oh puh es nieselt. Und denke: Oh, musst du jetzt laufen gehen? (Andreas Butz: Ja.) Weißt du so innerer Dialog, der fängt ja bei dir an, ne? Und mit dem Quatschen, da sagt der ne, komm bleib doch liegen, die hat doch noch eine Stunde. Pack dich nochmal gut ein und drehe dich rum und gehe morgen früh laufen, ne? Aber ich glaube, so wird das nichts. Was empfiehlst du jetzt den Menschen die zuhören oder zuschauen. Wie können die so ihren ihren Quatsch… Ihre sich selbst überwinden? Ihren Hintern zu bewegen trotzdem laufen zu gehen. Gibt es da einen Knopf, oder …?
Andreas Butz: Ich denke schon. (Dirk Schmidt: Ja.) Ich bedanke mich schon mal, dass du Motivationstrainer mir die Frage nach Motivations-Tipps stellst. (I lacht: Ja.) Aber ich würde … Da können wir jetzt sehr sehr viel antworten. Aber ich möchte dir trotzdem meine drei Favourites nennen, ja? (Dirk Schmidt: Ok, super.) Und ich fange mal auch direkt mit dem, mit der Kia-Motivation an. Wann verändert sich ein Mensch, wann verändert er Gewohnheiten? Am einfachsten oftmals dann, wenn er genug hat. (Dirk Schmidt: Schmerz.) Nicht nur Schmerz, ich sage jetzt einfach mal Druck. (Dirk Schmidt: Druck, ja.) Also wenn der Arzt sagt „Hör mal, Liebelein, wenn du weiterhin so lebst wie jetzt, dann ist Diabetes vorgezeichnet.“ (Dirk Schmidt: Hm.) Ja? Dann gibt es manche Menschen, die auf Gummibärchen mal verzichten, ja? Oder angenommen, man weiß ja gesund Laufen ist gesund und es hilft bei zur Therapie zur als Gesundwerdung. Also angenommen du hast gerade eine Krebsbehandlung (Dirk Schmidt: Mhm.) dann dann fangen viele mit dem Joggen an.
Dirk Schmidt: Dann ist der Schmerz da. Dann dann der Druck wenn der Arzt sagt, ich kenne das von meinem Vater. Der hat gesagt „Hören Sie auf damit und bewegen Sie sich.“ Da war Druck da. (Andreas Butz: Ja.) Aber der Druck hat bei ihm nicht ausgereicht. Seinen Hintern zu bewegen, weil der Schmerz gefehlt hat. (Andreas Butz: Ok.) Wenn der Schmerz da ist … (Andreas Butz: Ja.) Also ich sage immer, wenn die Betriebstemperatur (Andreas Butz: Ja.) hoch genug ist (Andreas Butz: Ja.) dann bewegen wir uns alle.
Andreas Butz: Absolut.
Dirk Schmidt: Aber wir haben hier zwei Motivatoren: Wir haben ja diesen hin zur Freude, diesen Lustgewinn. (Andreas Butz: Ja.) Warum du dich bewegst. (Andreas Butz: Ja.) Und wir haben weg vom Schmerz. (Andreas Butz: Ja.) Ja, also das ist ja bei uns Menschen ist ja der oft viel größer weg vom Schmerz. Also Druck reicht bei vielen nicht aus.
Andreas Butz: Ok, jetzt… (I lacht) In Ordnung. Jetzt möchte ich auch keinem … Ich wünsche keinem Schmerz, ja? (Dirk Schmidt: Ja, ja.) Aber deswegen komme ich nochmal auf den auf den Druck zu sprechen (Dirk Schmidt: Ja.) Aber wir meinen genau das gleiche. Also jetzt das sage ich nicht, warte bis es wehtut und auch nur dann, sondern wie kann man Druck erzeugen? Und den Druck, den ich meine, ist Erwartungsdruck. (Dirk Schmidt: Ok.) Erwartungshaltung. Ja? Wir haben uns eben im Vorgespräch mal unsere Erfahrungen mit sozialen Medien (Dirk Schmidt: Ja, ja.) unterhalten. Wenn ich mal wüsste, ich hätte einen starken inneren Schweinehund (Dirk Schmidt: Mhm.) Also ja, irgendetwas was mich gerne irgendwie so auf das Sofa oder in das Bett zieht. Dann würde ich die Klappe richtig vollnehmen. Lauthals posaunen. Überall dort, wo ich einen Menschen treffe, würde ich es erzählen. In der Firma, dem Chef und den größten Plappermäulern: Ich habe mich für den Halbmarathon angemeldet (Dirk Schmidt: Ok.) und in den sozialen Medien auch noch sagen: Hey, ich … hier seht meine Startnummer, ja, ich habe mich registriert, das ist die Startnummer. Ich habe mich für den Halbmarathon angemeldet. (Dirk Schmidt: Super.) Das heißt, ich werde garantiert angesprochen. Und wenn ich dann montags ins Büro komme, ja, und werden dann gefragt: „Na, wie war denn dein Lauf am Wochenende?“ Da möchte ich nicht sagen „Nicht gut.“ sondern dann sage ich, ja vielleicht auch aus dieser (?Grund) heraus: „Ja, ich war laufen.“ Genau, es war laufen. Und ganz im Gegenteil vielleicht sage ich sogar: „Es hat geschüttet.“ Also ich war am Wochenende in Kempten, es hat geregnet. Wir waren trotzdem laufen, ja, und dann bin ich ein noch größerer Held, ja? Also aus dem Erwartungsdruck mache ich quasi sogar noch etwas wo ich dann gut dastehe, ne? (Dirk Schmidt: Also Druck ist …) Erwartungsdruck ist ein ganz großer Tipp.
Dirk Schmidt: Sehr gut! Also ich baue mir selbst Druck auf beim, ne? (Andreas Butz: Richtig.) Baut den selbst auf manchmal aber dann verbindlich dann nach außen. (Andreas Butz: Ja genau.)
Andreas Butz: Ja, also du arbeitest ja mit Zielen. Zielen das haben wir ja jetzt gerade quasi mitgenommen, weil wir gesagt haben, hier ist der Halbmarathon, das Ziel ist natürlich auch ein schönes. Aber ich nehme noch einen Zweiten, äh zweites, zweiten Tipp. Das nächste ist: Ein Trainingsplan. Ein Trainingsplan ist ein super Tool, weil gerade, wenn ich Anfänger bin, dann hilft mir ein Trainingsplan nämlich, (?Netz), den ich im Internet finde, den ich in Büchern finde , natürlich bei Lauf-Campus, oder bei Trainern, die so was individuell schreiben. Ein Trainingsplan ist ein Selbstführungsinstrument. Ja? Es reicht am Anfang nicht zu wissen, was ich tu… nicht auch noch zu wissen und zu verstehen, was man tut im Training. Sondern es reicht die Zeit sich einzuplanen in den Terminkalender. Und wenn dann irgendein schlauer Mensch, ein Lauexperte ein Trainingsplan zur Verfügung stellt und sagt, heute machst du mal 40 Minuten langsam. Morgen mal 40 Minuten zügig. Und Übermorgen mal, also im übertriebenen Sinne, also in einer Woche drei Einheiten, dann Tempo-Wechsel-Spiel. Dann muss man das nur noch abtrainieren. Einfach nur noch befolgen. Also und das hilft.
Dirk Schmidt: Mhm, wie so ein Handlungsplan, den ich abarbeiten darf oder kann oder will, ja?
Andreas Butz: Ja, ich habe mal … Du weißt ja auch, wir haben uns gesprochen. Als ich jetzt buchstützend verfolgt, gearbeitet habe und recherchiert habe und dann habe ich mal festgestellt, je höher man in einem Unternehmen guckt, umso dichter ist die Quote der Marathonläufer. Das heißt in top Führungsetagen sind prozentual mehr Marathonläufer als jetzt unter den Auszubildenden. Ja, ein blödes Beispiel. Aber die haben noch anderes im Kopf, aber es ist so. So und diese diese Top-Manager haben auch nicht mehr Zeit. Ja und die sind ja … Das heißt ja nicht, dass sie nur 30 Stunden arbeiten und mehr Gehalt kriegen, sondern die arbeiten in der Regel auch noch 10 20 Stunden mehr. Oder sind mehr auf Reisen und nicht zuhause und ja. Und die nutzen gerne auch solche Möglichkeiten wie Trainingspläne wo sie sagen „Hey, ich muss dann nicht darüber nachdenken, was ich heute machen muss, um mein Ziel zu erreichen. Die Sekretärin hat nur den Job mir meinen Tag dieses Zeitfenster freizuhalten möglicherweise und ich es mache es.“ Ja? Und dann geht es eben drum das zu organisieren, ja. Also, dass es geht. Also einen Trainingsplan halte ich für total wichtig, ja. Und das Dritte …
Dirk Schmidt: Ich habe noch eine Frage bei dem Trainingsplan. Ein Trainingsplan leitet sich ja immer von einem Ziel ab. (Andreas Butz: Ja.) Also vorher wird dann ein Ziel besprochen. Oder ich muss für mich ein Ziel finden, was realistisch ist.
Andreas Butz: Unsere Anfänger (Dirk Schmidt: Ja, ja, ja.) denen wir irgendwann mal einreden den Anfängern, sie wollen den Halbmarathon laufen, ja … Aber dieser Anfängerkurs heißt einfach Von null auf zehn. (Dirk Schmidt: Ok.) So, damit es ein konkretes Ziel gibt. Und diese zehn meinen wir in zehn Kilometern, oder mal 60 Minuten am Stück laufen (Dirk Schmidt: Mhm.) Es ist so, wer 60 Minuten am Stück laufen kann und kommt dabei auf achteinhalb oder neun, der kann auch zehn laufen. Das jetzt nur… Also für null auf zehn. Und alle positiven Effekte, die die Anfänger eigentlich im Kopf hatten, fünf Kilo abnehmen, oder gesünder werden, oder besser schlafen können, oder einfach mehr Freude am am am eigenen Körper haben, die kommen en passant. (Dirk Schmidt: Die passieren, die passieren dann beim Tun.) Du hast Recht. Dieses Ziel muss einfach sein (Dirk Schmidt: Ja.) also deswegen finde den Trainingsplan, der zu deinem Ziel passt und die gibt es tatsächlich auch, ja? Genau. Und der dritte der dritte Tipp ist der, ist Verabredung. Freunde, ja? Freunde ja und gerade, ich meine, wann auch immer der Podcast, (?braucht) ja ewig online zu sein, aber möglicherweise hört man den irgendwann mal im Winter, ja und dann ist dann eben die dunkle Jahreszeit und da ist es noch schwerer rauzugehen und ich sage es euch: Lauft mit Stirnlampe. Am Anfang macht sieht es cool aus, aber es macht nicht sehr viel Freude gegen die dunkle Wand dann zu laufen. Nicht so wie wenn man im Sommer ein Eichhörnchen sieht. Siehst du da halt nicht. Aber wenn der Kumpel da achtet, (Dirk Schmidt: Ja, kann ich verstehen.) weil der auch der auch nach 18:00 Uhr dahin kommt, oder weil der auch morgens um halb sieben beim Nachbar klingelt (Dirk Schmidt: Ja, kann ich verstehen.) und sagt: „Dirk, komm raus!“ Ja. Du haderst gar nicht.
Dirk Schmidt: Positiver Druck.
Andreas Butz: Absolut ja. Und das ist einfach die Verabredung, eine gewisse Vorfreude. Du kannst gegenseitig kannst du dir … Ich habe Kumpels da … Wir können uns gegenseitig ständig auf die Schulter hauen, wie toll wir doch sind (Dirk Schmidt: Mhm.) Ja? Während die anderen noch schlafen, sind wir schon unterwegs.
Dirk Schmidt: Das hatten wir also beim … Wo ich Marathon gelaufen bin, war die Vorbereitungszeit, die begann im Winter. (Andreas Butz: Ja.) Und dann hast du natürlich für so einen langen Lauf, wir sind damals gelaufen so zum Brückenlauf oder (?Baldener) See so 25 bis 33 34 Kilometer, ja? Dann haben wir uns zu dritt zu viert verabredet. (Andreas Butz: Hm.) Das heißt, das war verbindlich. Da hat auch keiner abgesagt. Das war jetzt sonntags morgens 8:00 Uhr war gesetzt. (Andreas Butz: Ja.) Da sind wir dann losgelaufen oder zum zum zum Baldener See gefahren und das schweißt ja auch zusammen. (Andreas Butz: Unbedingt) Und das war schweinekalt und es hat geschneit und der Boden war vereist und es hat teilweise geregnet und trotzdem hast du es durchgezogen. (Andreas Butz: Ja.) Und ich kann mir jetzt vorstellen, wenn du da niemand hast, (Andreas Butz: Unbedingt) dass du dann auch schon mal sagst, so nach zehn fünfzehn Kilometer, boah, das reicht für heute. Aber wenn du ein Team hast, (Andreas Butz: Ja.) die das gleiche Ziel haben den Marathon zu laufen, bin ich bei dir.
Andreas Butz: Umgib dich mit Menschen, die genauso verrückt sind wie du.
Dirk Schmidt: Oder noch verrückter.
Andreas Butz: Oder noch verrückter. Aber Dirk, wir haben jetzt gerade drei Tipps haben wir angekündigt, vier sind es geworden, dann würde ich jetzt gerne noch an einen fünften anschließen.
Dirk Schmidt: Ok.
Andreas Butz: Ich bringe einfach nochmal um es für mich nochmal zu sortieren, wir haben gerade gesagt, hier schaffe irgendeine Erwartungshaltung von den anderen, dann wirst du eher trainieren. Also Erwartungsdruck. Dann haben wir das mit dem Trainingsplan als Selbstführungsinstrument. Die Verabredung. Im Sinne von Trainingsplan hattest du mir ja noch den Impuls gegeben, ja wir brauchen ein Ziel. Ja, das ist ja zusammen also vier Tipps. Und ein fünfter ist der Mal zu überlegen, wie oft man sich nach dem Training besser gefühlt hat als vorher. Ja, also wenn du gerade da sitzt (Dirk Schmidt: Ja.) und denkst, sie sollen … also ja, also man stelle sich vor du willst morgen früh um 6:30 Uhr raus und haderst mit dir. Und denkst, woaa… Und dann kommt diese Überlegung, wie oft hast du dich nach dem Training besser gefühlt als vorher. Dann ist die Antwort bei den meisten Menschen: Immer. Und das ist so eine KO-Geschichte und dann sagst du stimmt, das heißt ich hebe jetzt meinen Hintern, ich gehe raus (Dirk Schmidt: Ja.) und wenn ich zurück bin, weiß ich wieder das war genau der richtige …
Dirk Schmidt: Kann ich nachvollziehen. (Andreas Butz: Ja.) Ich sage, fast immer. (Andreas Butz: Ok.) Bei den langen Läufen da, weil wenn ich darüber nachdenke (Andreas Butz: Jaja.) da war es nicht immer so, dass ich mich nachher besser gefühlt habe, weil ich… Da tat schon, das hat schon gezwickt. Und es war ja, es war eine Eiseskälte. Es war ja teilweise weit unter null Grad. Also bei kurzen Läufen oder (Andreas Butz: Absolut.) bin ich bei dir, aber bei den langen war es nicht immer so.
Andreas Butz: Aber bei den langen Läufen, die machst du ja nur, wenn du einen Marathon willst. (Dirk Schmidt: Genau.) Das geht es. Das Ziel ist ja stärker. Aber wenn du nur so ein Fitnesssportler bist, ja? Dann reicht es möglicherweise zu sagen, also nochmal dann sind die 40 Minuten würdest du jetzt sagen „Ey das ist ja, 40 Minuten die gehen immer vorbei.“ Aber wenn du dann schwach hast, ja, weil die Nacht …Dein Kind hat die Nacht durchgeplärrt, ja. Du bist dreimal raus hast da eine Viertelstunde dein Kind getröstet und beruhigt, aber eigentlich willst du morgens noch deine Ruhe haben. Und dann wirst du erleben … Du weißt dass immer wenn du dich dann trotzdem rauspellst aus und gehst laufen, dann bist du danach natürlich viel viel fitter (Dirk Schmidt: Viel viel viel besser.) fitter. (Dirk Schmidt: Absolut.) Als wenn du es nicht gemacht hättest.
Dirk Schmidt: Und mir hat die Frage immer geholfen Andreas, warum tue ich das? Also diese Frage nach dem Warum. Für mich habe ich mir immer immer wenn du starke Warums hast, also warum gehe ich laufen, warum warum will ich das? Und da fallen mir immer gute gute Gründe ein, warum ich es will. (Andreas Butz: Ja.) Wenn du starke Warums hast, dann kommt dieses dieses Laufen also dieses Wie das Verhalten, kam bei mir fluffig.
Andreas Butz: So, du sagst es immer wieder. Und ich finde das ein ganz starker Satz: Hast du ein starkes Warum, dann kommt das (Dirk Schmidt: Wie von alleine.) wie von alleine. Ja. Und in unserem Fall das Training. (Dirk Schmidt: Ja.) Und dieses Warum, ist einfach nur … Fit bleiben, fit werden, gesund die Heilungskräfte zu unterstützen, den Marathon zu schaffen (Dirk Schmidt: Ja.) Oder einfach nur Verabredungen einzu… Es es es absolut. (Dirk Schmidt: Hammer!) Hammer.
Dirk Schmidt: Andreas, ich bedanke mich für den ersten Teil! War sehr kurzweilig und spannend und freue mich jetzt gleich auf den zweiten.
Andreas Butz: Ich mich auch! Nach einem Kaffee.
Dirk Schmidt: Danke!
Das war der erste Teil des Interviews mit Andreas Butz. Weitere Informationen über Andreas und seine Arbeit findest Du wie immer in der Podcast-Beschreibung. Den zweiten Teil meines Gespräches mit Andreas kannst du dir hier in Kürze anhören. Es lohnt sich für dich. In der zweiten Folge spreche ich mit Andreas unter anderem, wie du deinen Schweinehund dauerhaft besiegen kannst. Und es gibt viele viele weitere wertvolle Tipps zur Selbstmotivation. Meine Bitte an dich: Wenn dir diese Folge gefallen hat, hinterlasse mir eine Fünf-Sterne-Bewertung, ein Feedback und abonniere diesen Podcast. Ich danke dir! Vielen lieben Dank, dass du dabei warst! Und wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Dein Dirk
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